One day, baby, we look up. Also,… vielleicht.

Das Internet hat mal wieder etwas zu teilen. Julia Engelmann als Julia Englishman reloaded. Gary Turk erzürnt sich in seinem Video LOOK UP im Poetry-Slam-Stil über das Smartphone-affine Verhalten unserer Generation. Paradoxer Weise verbringen Millionen Leute durch ihn aber sogar mehr Zeit im Internet, nämlich um seinen Clip zu gucken. Eines muss man Turk lassen: Er hat einen niedlichen britischen Akzent und der von ihm geslamte Text kann sich rein rhetorisch betrachtet durchaus sehen lassen. Aber braucht es wirklich ein Internetvideo (das sicherlich viele Menschen auf dem Smartphone abspielen) über Menschen, die zu viel mit ihrem Smartphone spielen? LOOK UP zeigt uns auf, welche schicksalhaften Momente durch das Runtergucken aufs Handy verloren gehen (natürlich sehr viele!) – und das ganze vier Minuten lang. In dieser Zeit könnte man im Prinzip bereits zehn Treffen mit Freunden per Whatsapp ausmachen oder, wer mag, ein Fünf-Minuten-Ei schon mal vier Minuten vorkochen. Aber die Message kommt ja auch an, wenn man heimlich vorspult. Fast 20 Millionen Klicks verzeichnet LOOK UP mittlerweile. Das Thema ist nicht neu, trotzdem zieht es ungemein. Turk appelliert an den besseren Menschen in uns, für mehr miteinander statt nebeneinander. Irgendjemand muss wohl ab und zu den virtuellen Zeigefinger heben, damit alle kurz enthusiastisch zustimmen können, um anschließend doch weiterzumachen wie bisher. Oder hat nach Julia Engelmanns Worten wirklich jemand angefangen, jeden day noch intensiver zu leben, weil wir alle irgendwann old sind?