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Die meisten Menschen quasseln den ganzen Tag. Sie reden einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Natürlich kennt jeder das Gefühl, kein Wort rauszubekommen. Oder zumindest die meisten. Aber wie fühlt es sich an, wenn man das eigene Schweigen irgendwann nicht mehr beeinflussen kann? Die 26jährige
Sab bloggt, weil sie manchmal einfach nicht sprechen kann.
"Mein Name ist Sab, ich bin 26 Jahre alt, Studentin und leide seitdem ich denken kann an selektivem Mutismus. Ich war schon immer das stille und schüchterne Mädchen, das eben nicht mit fremden Menschen sprach und lieber in einer Ecke saß und Bilder malte, anstatt mit anderen Kindern im Kindergarten zu spielen. Irgendwie kam ich so auch durch die Schule, weil ich schriftlich eine sehr gute Schülerin war und so meine Fünfen und Sechsen in der mündlichen Mitarbeit ausgleichen konnte. Oder die Lehrer eben ab und an Augen zudrückten. Als ernstes Problem wurde meine Schweigsamkeit eher nicht gesehen. Verwächst sich irgendwann. Sie ist nur schüchtern. Das gibt sich, wenn sie älter wird."
Sab leidet an Mutismus, "einer Kommunikationsstörung, bei der Betroffene angstbedingt schweigen. Die Sprachorgane sind voll funktionsfähig, weshalb das Schweigen zuerst willentlich herbei gerufen wurde und weiter verstärkt wird, sodass der Betroffene es nicht mehr beeinflussen kann." Sie schreibt gerne von Gedöns, Dingen, die sie organisieren muss. Sab mag organisieren nicht. Sab mag auch telefonieren nicht. Wenn sie Bücher in die Uni zu ihrem Professor bringen muss, wird es schwierig. Das sind Dinge, die sie vor große Herausforderungen stellen. Aber sie schreibt darüber, zumindest partiell. Denn manche Beiträge sind passwortgeschützt.
Wer Sab begleiten möchte, kleine Schritte zu machen und Strategien zu entwickeln, mit der Störung zurechtzukommen, der sollte
auf ihrem Blog vorbeischauen.