Wein, oh du süßes Rebengold. Wie viele Nächte lang hast du uns schon wonnig auf deinen samtigen Wogen reiten und uns mit blau gefärbten Lippen fremde Münder küssen lassen! Wir verzeihen dir sogar den dicken Kopf und den pelzigen Rachen am Morgen danach, immer wieder. Denn Wein berauscht auf magische Weise. Wenn es um das Leben und die Liebe geht, trinkt keiner Jacky-Cola. Aber warum ist das so?
Der Regisseur James Casey hat in seinem Video “Why Wine?” genau das gefragt und von Someliers, Weinkritikern und Barbesitzern genau die Antworten bekommen, die man von ihnen nicht erwartet. Ergänzend dazu serviert er großartige Bilder, die von Wes Anderson stammen könnten.
It’s delicious and it gets you a little fucked up
So einfach begründet zum Beispiel Weinlokal-Besitzer James Murphy (ja, der James Murphy von LCD Soundsystem) seine Liebe zum Wein. Bei all dem Wirbel jedoch, der auch bei anderen Genussmitteln wie Kaffee und Schokolade um Anbaugebiet, richtige Verarbeitung oder Zubereitung betrieben wird, gerät der Genussfaktor und der soziale Aspekt des Weintrinkens immer mehr in Vergessenheit. Stattdessen wird die Hemmschwelle immer größer, sich als Wein-Anfänger zu outen. Das findet Somelier Thomas Carter völlig unnötig:
We have gotten to precious with it. […] they feel insecure about going to a wine shop. Who gives a shit?
Aber müssen wir nicht wenigstens halbwegs eine Ahnung haben, wenn wir im Restaurant eine Weinkarte aufschlagen? Sollten wir nicht mehr sagen können als “Einen trockenen Weißwein, bitte”? Nö, auch das halten die Experten für überflüssig. Ihre Empfehlung: Einfach trinken, was schmeckt. Ohne Scheu ausprobieren, nachfragen, Erfahrungen und natürlich viele Flaschen Wein teilen.
Have a relationship with the wine list and the somelier. […] And then you’ll go home and pass out of course.
Rät zumindest Alan Richman, Journalist und Restaurantkritiker. Na dann: A la santé! Das volle Video gibt es hier:
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Bilder: © James Casey/ Nowness
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